Nein. Sag nichts. Sag Nichts.
Die Zufälle begannen
sich wieder zu häufen. Ich verweigere mich schon seit langem der Tatsache,
dass diese eigenartigen Verflechtungen etwas mit einer Fehlschaltung meinerseits
zu tun haben. Ja, ich mag mich von dieser Realität lösen. Aber nur weil
meine Realität sich woanders befindet, heisst das nicht, dass meine
Geschichte nicht wahr ist. Sie findet nur
nicht hier statt. Und wenn ich mir die leeren und stumpfen Gesichter ansehe
sagt den irren unter uns dass sie schon ganz recht haben
dann nenne ich mich gerne wahnsinnig.
Lass
uns träumen. Dort begegnen wir uns auf eine Weise, die hier nicht
möglich ist. Wir weben ein Netz, indem wir uns nach und nach, sanft,
einwickeln, und mit einem Lachen, und mit einem Klang zerfällt es wieder
zu Staub. Der um uns in der Luft hängen bleibt und dann allmählich zu
Boden schwebt: Woher wir kommen. Wohin wir gehen.
Die
Dinge fielen mir zu. Je weniger ich tat, desto mehr geschah. Alle Dinge
fielen an ihren Platz - und alles was ich zu tun brauchte war
ausatmen. Aber dann begann ich, mir das Märchen zu erzählen, das
altbekannte Märchen: Du bist was du tust! An ihren Taten sollt ihr sie
erkennen! Sei stark: sei wach-sam. Sei dies, sei das: Sei!
Und
ich fing an, die Leere zu füllen. Mit Sinn, mit Ideen, hehren, mit
Zielen und Plänen. Ich war erfüllt. Ich labte mich, ich
träumte und hoffte und bangte. Aber wie die weichen Kissen in meinem Bett
einst von der Ruhestätte zu unerklärlich furchterregenden Lufträubern wurden, so fing mein eigener Inhalt an mich zu erdrücken. Von innen her schwoll ich an,
schwoll mein Bauch an, schwollen meine Brüste an, meine Lungen, meine Kehle, mein Gehirn, und gelangte doch nie
oder hätte ich den Weg nach Hause lieber nicht alleine finden sollen
nach aussen.
Wenn
ich dich ansehe, weiss ich nicht, was ich sehe. Ob du dich einfach nur
zu gut als Zerrbild meiner selbst eignest, um dich als Du zu sehen. Ich
sah dich wachsen, ich wuchs an dir. Ich verlor dich und ich fand dich. Ich hatte dich nie, und deswegen wirst du immer mein bleiben.
Sei! Nein, Sei nicht, sei Nichts, sei nicht mein, schweig, schweig, sag kein Wort!
Und du lachst mich an, mit deinen Grübchen, eine unendliche Schwere in den Augen, die deine Lippen nie berührt. Aber dieses Jahr, wie jedes Jahr zuvor, wird alles anders. Dieses Jahr kommt alles zu spät und ich fange früher an. Ich ruhe,
dass das wasser in bewegung mit der zeit den stein besiegt
ich warte schon von Anfang an, und immer wieder, ich höre auf zu sei-n und
bin
auch diesmal: für all diejenigen, die Augen haben.
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